Informationen über Drogen
Das Wort Droge bezeichnet umgangssprachlich rauscherzeugende Substanzen (Rauschdrogen, Rauschmittel oder
Rauschgifte). Dabei handelt es sich um psychotrope Stoffe und ihre Zubereitungen, die sowohl eine
körperliche Zustände verändernde Wirkung als auch eine bewusstseins- und wahrnehmungsverändernde Wirkung
hervorrufen können. Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch steht der Begriff jedoch eigentlich für getrocknete
Teile von Pflanzen, Pilzen, Tieren oder Mikroorganismen, die zur Arzneimittelherstellung verwendet werden
(siehe Arzneidroge).
Einige psychoaktive Drogen werden in Teilen der Welt traditionell als Genussmittel angesehen und konsumiert.
Hierzu zählen unter anderem Koffein (zumeist als Kaffee oder Tee), Alkohol (Bier, Wein, Schnaps), Nikotin
(Tabak), Cannabis (Marihuana, Haschisch), Kokain (Kokablätter), Betel sowie Kath. Viele Genussmittel können
bei entsprechender Dosierung zu einem veränderten Bewusstseinszustand führen und mit schädlichen Folgen bis
hin zu Abhängigkeit und Tod verbunden sein.
Es besteht keine allgemeine Einigkeit darüber, ob und in welchem Ausmaß Drogenkonsum gesellschaftlich und
volkswirtschaftlich angemessen und tolerierbar ist. Die Debatte darüber wird überwiegend ideologisch gefärbt
und irrational geführt. Durch nationale Gesetzgebung und internationale Abkommen sind Handel, Umlauf und
Einnahme von psychotropen Substanzen zwar weitgehend reglementiert und eingeschränkt. Faktisch ist jedoch
aufgrund der hohen Nachfrage nach streng reglementierten Drogen eine weltweite Schattenwirtschaft
entstanden.
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Drogeklassifizierung nach Stoffklassen
Da psychoaktive Substanzen komplexe, völlig verschiedenartige Wirkmechanismen und Effekte aufweisen,
sind
mehrere Formen der Klassifizierung möglich, wobei jede Klassifizierung nur bestimmte Aspekte einer
Substanz
betrachten kann. Zur Abschätzung der generellen Wirkung sowie möglicher Risiken einer Substanz ist es
daher
meist nötig, ihre Einordnung innerhalb mehrerer Klassifizierungen zu betrachten.
Folgende Abbildung versucht hierzu eine Clusterung vorzunehmen.
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Häufig konsumierte Drogen bei Überdosis
Opiate
Als Opiate werden die in Schlafmohn enthaltenen opioiden Wirkstoffe bezeichnet. Es ist ein Sammelbegriff für eine chemisch heterogene (uneinheitliche) Gruppe natürlicher und synthetischer sowie semisynthetischer Substanzen (Morphin, Codein, Thebain und Narcein), die morphinartige Eigenschaften aufweisen und an Opioidrezeptoren wirksam sind.
Fentanyl
Fentanyl ist ein starkes synthetisches μ-Opioid welches zur Anästhesie und als Analgetikum eingesetzt wird.
- Darreichung: Fentanyl wird meist in Form von pharmazeutischen Pflastern verkauft. Für den missbräuchlichen Konsum werden diese Pflaster oft zerschnitten und dann unter die Zunge gelegt, also sublingual aufgenommen.
- Wirkung: Im Gegensatz zu anderen Opioiden wird die Wirkung von Fentanyl als stark sedierend und "kalt" beschrieben, oft fühlt sich der Konsument nicht so wohl und euphorisiert wie bei vergleichbaren Stoffen. Grade in kleinen Dosierungen kann Fentanyl auch sehr motivierend und leistungssteigernd wirken.
- Risiken: Neben den typischen Risiken von Opioiden ist das Risiko einer Überdosis durch die schwierige Dosierung und die hohe Potenz erhöht.
- Abhängikeit: Es gilt als bis zu 50-mal stärker als Heroin.
Heroin
Heroin ist ein halbsynthetisches, stark analgetisches und euphorisierendes Opioid, hat ein sehr hohes Abhängigkeitspotential und hat einen sehr schlechten Ruf. Heroin hat eine Vielzahl von Szene-Namen. Oft wird es zu H abkürzt, meist englisch Aitch ausgesprochen oder auch geschrieben wie das ähnlich klingende "Age" (Englisch für Alter, wohl auch eine Anspielung an Verfallserscheinungen). Weitere Namen sind: Shore, Hero (englisch für Held), Braunes Him, Brown Sugar, Bicentenniel Gold, Big Boy, Lachpulver.
- Darreichung: Heroin wird zumeist geraucht, kann aber auch geschnupft werden oder intravenös, zur Beschleungigung des Wirkeintritts, gespritzt werden.
- Wirkung: In niedrigen Dosierungen wirkt Heroin gegen Unlustgefühle, Hunger und Müdigkeit. In hohen Dosierung hat es eine schlaffördernde Wirkung. Die Hauptwirkung liegt in einer starken Euphorie, verbunden mit einem Wärmegefühl und der Reduzierung von Außenreizen. Herz- und Atem-Frequenz werden reduziert. Die Pupillen sind verkleinert.
- Risiken: Heroin belastet das Atemzentrum und kann bei Überdosierung zum Atemstillstand führen. Auch ein Herzstillstand ist möglich. Sollte Atmung und Herzschlag stark reduziert sein, sollte ein Notarzt hinzugezogen werden.
- Abhängigkeit: Heroin hat in jeder Konsumform ein hohes körperliches wie psychisches Abhängigkeitspotential. Bei kontinuierlicher Einnahme entwickelt sich eine körperliche Abhängigkeit nach ca. drei Monaten.
Kokain
Kokain ist ein Stimulans, welches aus dem Coca-Strauch gewonnen wird.
- Darreichung: Der Konsum von Kokain, genauer gesagt Kokain-Hydrochlorid, als weißes Pulver durch Schnupfen, ist am bekanntesten. Alternativ lässt sich auch das Zahnfleisch mit Kokain einreiben. Kokain kann auch geraucht oder intravenös gespritzt werden.
- Wirkung: Kokain wirkt stark antriebssteigernd. Selbstwertgefühl, Kontaktfähigkeit und Libido steigen. Denkabläufe erscheinen unter Kokain beschleunigt. Hunger- , Durst- und Müdigkeitsgefühl werden gesenkt.
- Risiken: Kokain kann zur Überhitzung führen und belastet den Kreislauf mit steigender Dosierung. Bei hoher Dosierung, aber auch bei vorbelasteten Menschen kann es zum Herztod kommen. Insbesondere bei mit Depressionen und Suizidgedanken vorbelasteten Personen kann das Schwarze Loch nach einem Kokainrausch unangenehm sein und Suizidversuche und Klinik-Einweisungen begünstigen.
- Abhängigkeit: Durch Kokainkonsum kann sich eine schwache körperliche Abhängigkeit entwickeln. Das psychische Abhängigkeitspotential wird allerdings als sehr hoch bewertet.